Maria Ward
Gründerin des Instituts Beatae Mariae Virginis der Englischen Fräulein.
Mary Ward wurde am 23. Januar 1585 in Mulwith bei Ripon/Yorkshire als älteste Tochter des Marmaduke Ward und seiner Frau Ursula geboren.
1606 trat sie in den Klarissenorden in St. Omer ein, gründete ein englisches Klarissen-Kloster, das sie verließ, um 1609 in St. Omer ihr eigenes Institut zu beginnen, für das sie 1611 die Jesuitenregel annahm. Ihr Ziel war Teilnahme am Apostolat der Kirche, besonders durch Mädchenerziehung.
Sie erhielt 1616 eine Belobigung; doch ihre Versuche 1622 und 1629, persönlich in Rom die Bestätigung für ihr Institut zu erlangen, schlugen fehl, da sie auf Freiheit von der Klausur bestand. Ihr Werk verbreitete sich in Lüttich, Köln und Trier, Neapel und Perugia, München, Wien und Preßburg. Die Neuerungen, die Ausdehnung und Übernahme der Jesuitenregel beschworen Widerstände herauf. Urban III. unterdrückte durch eine Bulle 13.1.1631 das Institut.
Mary Ward, 1632 nach Rom berufen und dort festgehalten, erhielt 1637 die Erlaubnis, aus gesundheitlichen Gründen, Rom zu verlassen und nach England zu reisen, wo sie am 30.1.1645 in York starb.
Die geschichtliche Bedeutung der glaubensstarken Frau, die in harten Prüfungen Gottvertrauen, Treue zur Kirche und Selbstverantwortung bewies, bestand darin, dass sie die Notwendigkeit der Mitwirkung der Frau in der Arbeit der Kirche erkannte und dafür eintrat, bis die Entscheidung Roms ihr eine Grenze setzte.
Quelle: Lexikon für Theologie und Kirche, Band 10, 1965, Verlag Herder Freiburg