Lehrkräfte im Fach Latein
- Alexander Kuck, LaG
- Angelika Lugert, OStRin i.K. (Fachbetreuung)
Grundwissen
Latein gilt als die Muttersprache Europas.
Latein wird am Maria-Ward-Gymnasium als zweite Fremdsprache angeboten.
Als Lehrwerk für die 6.-8. Klasse wird „Campus“ bzw. „Campus neu“ benutzt. In jedem dieser drei Bände findet sich eine Zusammenfassung der bereits gelernten Vokabeln und der Grammatik und für jedes Jahr das Grundwissen. Zudem gibt es reichlich Übungsmaterial.
6. Klasse
In der Jahrgangsstufe 6 erwerben die Schülerinnen folgendes Grundwissen:
- Grundvokabular; Techniken des Wörterlernens und -wiederholens; wesentliche Prinzipien der Wortbildung; Techniken der Wortschatzarbeit
- Formen- und Satzlehre; grammatische Strukturen bestimmen und benennen; Stammformen von Verben
- kurze lateinische Texte übersetzen, einfache lateinische Sätze bilden; Techniken des Übersetzens
- Texte anhand einfacher Erschließungsfragen inhaltlich erfassen
- verschiedene Bereiche des römischen Alltags- und Privatlebens; Aspekte der Geschichte, Kultur und Zivilisation der Römer;
- bedeutende mythologische und historische Gestalten; einige zentrale topographische Begriffe
- deutsche Fremd- und Lehnwörter auf die lateinischen Ursprungswörter zurückführen und verstehen; Bezüge zu modernen Fremdsprachen herstellen
- die Bedeutung der Sprache und Kultur der Römer für die Gegenwart erkennen
- zentrale Lern- und Arbeitstechniken anwenden und um neue erweitern; Bereitschaft zu sorgfältigem und konzentriertem Arbeiten
7. Klasse
In der Jahrgangsstufe 7 erwerben die Schülerinnen folgendes Grundwissen:
- erweitertes Grundvokabular; weitere Prinzipien der Wortbildung; weitere Techniken der Wortschatzarbeit
- Formen- und Satzlehre; weitere grammatische Strukturen bestimmen und benennen; das grammatische System ergänzen;
- Stammformen weiterer Verben
- komplexere lateinische Sätze verstehen und übersetzen
- sprachliche Strukturen und inhaltliche Zusammenhänge eines Textes erfassen
- Aspekte der Geschichte, Kultur und Zivilisation der Römer; weitere mythologische Gestalten; politisches und soziales Leben im römischen Staat; Topographie des Imperium Romanum
- weitere Lehn- und Fremdwörter; Fortleben lateinischer Wörter in modernen Fremdsprachen
- die Bedeutung der Sprache, Zivilisation und Kultur der Römer für die Gegenwart an Beispielen zeigen
- Lernstrategien und Arbeitstechniken selbständig anwenden; Bereitschaft zu eigenverantwortlichem Lernen; geeignete Medien für die unterrichtliche und häusliche Arbeit einsetzen
- Hilfreich ist dieses Heftchen von Michael Lobe
8. Klasse
In der Jahrgangsstufe 8 erwerben die Schülerinnen folgendes Grundwissen:
- erweitertes Grundvokabular auch im Rahmen der Übergangslektüre; Techniken der Wortschatzarbeit (auch nach wortkundlichen Prinzipien)
- Formen- und Satzlehre; Gesamtüberblick über die Systematik der lateinischen Grammatik; Stammformen von Verben
- lateinische Texte verstehen und in angemessenes Deutsch übertragen
- einfache literarische Texte formal und inhaltlich erschließen; einfache stilistische Erscheinungen erkennen und bestimmen; ggf. Fabel als literarische Gattung
- weitere Aspekte der Kultur und Zivilisation der Römer; bedeutende Gestalten der griechisch-römischen Welt; ggf. Aspekte des römischen Rechts; Weiterleben der antiken Kultur und Literatur in Mittelalter und Neuzeit
- die Bedeutung des Lateinischen für die kulturelle Entwicklung Europas; Kulturwortschatz; Fortleben lateinischer Wörter in modernen Fremdsprachen
- die Antike mit der heutigen Lebenswelt vergleichen
9. Klasse
In der Jahrgangsstufe 9 erwerben die Schülerinnen folgendes Grundwissen:
- erweitertes Grundvokabular beherrschen; systematischer Aufbau eines lektürebegleitenden Wortschatzes; Wortschatzarbeit nach wortkundlichen Prinzipien
- Formen- und Satzlehre; weitere grammatische Strukturen; eine Grammatik zielgerichtet verwenden
- lateinische Originaltexte ins Deutsche übersetzen
- literarische Texte formal und inhaltlich erschließen; wichtige stilistische und metrische Erscheinungen; literarische Gattungen (commentarius, Biographie, ggf. Epigramm, Lehrgedicht bzw. Elegie)
- die Wirkung bedeutender historischer Persönlichkeiten exemplarisch aufzeigen; politische und soziale Verhältnisse in der Republik bzw. der Kaiserzeit; das Verhältnis Roms zu den Provinzen
- Formen der Rezeption literarischer Werke und Stoffe; die Bedeutung der Antike für Europa an (Text-)Beispielen aufzeigen;
- Fortleben lateinischer Wörter in modernen Fremdsprachen
- verschiedene Verfahren der Informationsbeschaffung zu antiken Themen; Techniken der Ergebnispräsentation
10. Klasse
In der Jahrgangsstufe 10 erwerben die Schülerinnen folgendes Grundwissen:
- gefestigtes Grundvokabular beherrschen; systematischer Aufbau eines lektürebegleitenden Wortschatzes; Wortschatzarbeit nach wortkundlichen Prinzipien
- Wörterbuch und Grammatik selbständig verwenden
- Formen- und Satzlehre; weitere grammatische Strukturen
- die Struktur komplexer lateinischer Sätze und längerer Satzperioden analysieren; anspruchsvollere lateinische Texte angemessen übersetzen
- literarische Texte sprachlich und inhaltlich interpretieren; Bewusstsein für die Wirksamkeit und Gefahren der Beeinflussung durch sprachliche Mittel; weitere literarische Gattungen (Epos, Rede, Brief); weitere metrische Erscheinungen; Rezeption literarischer Stoffe und Motive bis in die Gegenwart
- politische und gesellschaftliche Konflikte in der ausgehenden Republik; Möglichkeiten und Grenzen politischen Wirkens am Beispiel Ciceros; wichtige Merkmale der antiken Rhetorik; ggf. Einblick in die römische Briefliteratur
- einige wichtige Mythen und mythologische Gestalten; Beispiele für menschliches Schicksal in den Metamorphosen Ovids
- zentrale philosophische Richtungen der Antike; Leben und Wirken einiger bedeutender antiker Philosophen; einige zentrale Wertvorstellungen der Römer
- Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit politischen und ethischen Fragestellungen
- (fachbezogene) Medien zur Erreichung von Arbeitszielen adäquat verwenden
Formen und Anzahl der Leistungserhebungen
Neben mündlichen „Abfragen“ und „Stegreifaufgaben“ gibt es in jeder Jahrgangsstufe Schulaufgaben, die neben einer Übersetzung (lat. - dt.) auch Aufgaben zu Grammatik und Kultur beinhalten.
Wer am Ende der 9. Klasse mindestens die Note 4 erreicht hat, bekommt „gesicherte Lateinkenntnisse“ (= Kleines Latinum) bestätigt.
Wer am Ende der 10. Klasse mindestens die Note 4 erreicht hat, bekommt das Latinum bestätigt.
Besondere Aktivitäten
P-Seminar „Römische Cena“
Speisen wie im alten Rom
Im Rahmen des Projektseminars „Römische Cena“ beschäftigten sich Schülerinnen der Oberstufe damit, wann, wie und was bei den Römern in der Antike gegessen wurde. Die wichtigste Mahlzeit war damals das Abendessen, oder auf Latein: die Cena. Diese besteht aus drei Gängen: der Vorspeise (gustatio), der Hauptspeise (mensae primae) und der Nachspeise (mensae secundae), wobei im Liegen gegessen wurde. Nach dem Besprechen der Theorie ging es an die Praxis, also dem Probekochen und Probieren verschiedenster römischer Gerichte. Einige Gerichte schmecken zunächst ungewohnt, da bei den Römern viel Gewürz verwendet wurde, und als Ersatz für Salz wurde ein wenig Fischsauce (liquamen oder garum) dazugegeben – natürlich nur ganz wenig! Nach diesen Vorbereitungen wurden die Eltern, Freunde und Lehrer am 11.10.19 in die Mensa im Konvent zu einer eigenen römischen Cena eingeladen und mit Speisen und Trank verköstigt. Dazu führten zwei der Schülerinnen (alle trugen römische Gewänder oder die Toga) durch den Abend und stellten die Gerichte vor. So gab es beispielsweise als Aperitiv Honigwein (mulsum) und Datteln im Speckmantel, zur Hauptspeise römische Zucchini auf Pilzbett, römisches Hähnchen (pullum frontonianum), Schweineragout mit Aprikosen (minutal ex praecoquis) und als Nachtisch Birnenauflauf (patina de piris) und Griesklößchen (globi). Neben Informationen über das Leben und die Essgewohnheiten wurden auch einige Gedichte, Zitate und Epigramme verschiedener lateinischer Schriftsteller zum Besten gegeben. Nach diesem Abend voller kulinarischer Köstlichkeiten – wie auch die Gäste versicherten – hieß es dann noch aufräumen.
Ein großer Dank geht an Schwester Regina, die die Küche zur Verfügung gestellt hat und an Frau Lugert, die das Seminar geleitet und alle Vorbereitung sowie auch am Abend der Cena tatkräftig unterstützt hat.
Salve!
(Text von Sophia Nagengast, Bilder von Sophia Göpfrich und Angelika Lugert)
Wahlfach
Kochen wie die alten Römer
Wie? Ohne Zucker? Ohne Tomaten? Ohne Nudeln? Dafür mit liquamen bzw. garum, der salzigen Soße aus vergorenem Fisch?
Ja, in der Tat. Die Schülerinnen der 6. und 7. Jahrgangsstufe ließen sich in dem erstmalig angebotenen Wahlfach darauf ein, wenn auch ein wenig skeptisch. Doch immer wieder war zu hören: „Lecker, das mache ich zu Hause auch mal.“ (Zugegeben: statt garum verwendeten wir oft einfach nur Salz).
Woher weiß man denn eigentlich, was die Römer in der Antike gegessen haben? Zum Teil wurde das von antiken Schriftstellern überliefert, aber eine reichhaltige Quelle ist ein Kochbuch von Apicius, der im 1. Jahrhundert n. Chr. gelebt hat. Dieser antike Koch hat uns zwar sehr viele Rezepte überliefert, aber leider alle ohne Mengenangaben! Macht nichts, dachten wir uns legten munter los. Zunächst nur mit Melone und einer typischen Soße, dann mit dem allseits beliebten moretum, einem Frischkäseaufstrich mit Knoblauch. Bei den verschiedenen Gemüsegerichten, die wahlweise auch mit Lukanischen Würstchen oder Hackfleisch serviert wurden, entdeckten wir die Vorliebe der Römer für diverse Kräuter, getrocknete Aprikosen und Pinienkerne. In Süßspeisen wurden ebenfalls gerne Pinienkerne, Nüsse und Früchte aller Art verwendet, allerdings wurde zum Süßen nur Honig verwendet.
So konnten die 25 Mädchen in die (Essens-)Welt der Römer eintauchen und hatten viel Spaß beim Kochen.
Hier unser Moretum-Rezept:
- ½ Zwiebel
- 2 Zehen Knoblauch
- 400 g Feta
- 1 EL Olivenöl
- 100 g Schnittlauch
- andere Kräuter wie Basilikum, Thymian etc.
- Pfeffer
- evtl. etwas Salz
- (Fladenbrot)
Knoblauch pellen und zerdrücken oder sehr klein schneiden. Zwiebel ebenfalls schälen und sehr klein schneiden. Schnittlauch und die anderen Kräuter waschen und sehr klein schneiden.
Den Fetakäse mit Knoblauch, Öl, Zwiebel und den Kräutern mischen. Mit Pfeffer und Salz abschmecken (Wenn der Käse in Salzlake eingelegt ist, ist kein weiteres Salz nötig).
Fladenbrot in kleine Stücke schneiden oder reißen und mit der Masse bestreichen.
Exkursionstag der 6. Klassen: “Rudern eines römischen Patrouillen-Schiffes“
Ganz schön anstrengend!