Nachhaltigkeit und Umwelt
Engagement für Mutter Natur - Ins Handeln kommen
Am 19. März stand ich am Marktplatz in Schwabach, ein Mikrofon in der Hand und durfte vor etwa 200 Menschen eine Rede halten. Wie es dazu kam?
Eigentlich fing alles im Geographieunterricht an. Das komplette Schuljahr stand unter den Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz. An dieser Stelle möchte ich mich bei meiner Geographielehrerin Frau Späth bedanken, dass sie solche Themen so intensiv mit uns behandelt und uns so dazu veranlasst hat, selbst etwas für den Umweltschutz zu tun. Denn der Klimawandel und die Umweltverschmutzung sind meiner Meinung nach die größten Herausforderungen unserer Zeit: Was wir heute tun, ist unumkehrbar und wird verheerende Auswirkungen auf all das haben, was noch in der Zukunft liegt.
In einer Stunde hatten wir durchgenommen, wie Frankreich der maßlosen Lebensmittelverschwendung entgegenwirkt. Dort ist es so, dass Supermärkte mit einer Ladenfläche über 400 m² keine Lebensmittel wegwerfen dürfen, sondern diese zum Beispiel spenden oder zur Energiegewinnung nutzen müssen; andernfalls winken hohe Geldstrafen. Dieses Gesetz kam nur zustande, weil ein Politiker 2016 eine Onlinepetition gegen die unnötige Entsorgung von Essen startete. Vier Monate später war Frankreich das erste Land weltweit, das die Lebensmittelverschwendung offiziell unter Strafe stellte.
Wie viele andere aus meiner Klasse habe ich mir natürlich die Frage gestellt, warum wir in Deutschland nicht auch vergleichbare Gesetze haben. Wieso wird es zugelassen, dass essbare Ware in den Müll geworfen wird? Diese Frage ließ mich einfach nicht mehr los und so kam ich auf die Idee, ebenfalls eine Petition zu initiieren. Was in Frankreich möglich ist, muss doch wohl auch bei uns zu schaffen sein?! Gesagt, getan. Ich setzte mich mit dem BUND zusammen und tatsächlich ist die Petition gerade in Vorbereitung.
Anfang März schrieb mich die Vorsitzende des BUND in Schwabach an und fragte mich, ob ich über die Lebensmittelverschwendung und unsere Petition nicht eine kleine Rede auf einer Fahrraddemo im Rahmen von „Fridays for Future” halten wolle. Voller Erwartung sagte ich zu.
Die Demonstration startete mit einer etwa einstündigen Radtour durch die Stadt. Ziel war der Marktplatz, wo es eine Kundgebung gab und ich zum Schluss meine Rede halten durfte. Darin stellte ich meine Idee einer Petition gegen die Lebensmittelverschwendung vor.
Außerdem hatte ich noch ein zweites Thema auf dem Gepäckträger: die Ökobilanz des Internets. Wusstet ihr schon, dass die Nutzung des Internets 4% der Gesamtemissionen an CO2 Deutschlands ausmacht, was in etwa so viel ist wie der gesamte innerdeutsche Flugverkehr?! Dass eine einzige Suchanfrage auf dem Browser Google so viel Energie freisetzt, wie eine Energiesparlampe in einer Stunde benötigt?! Wer also etwas für die Umwelt tun möchte, sollte schleunigst auch seinen Internetkonsum überdenken.
Vor so vielen Menschen eine Rede zu halten, seine eigene Überzeugung, dafür, wofür man brennt, zu teilen, war eine sehr wertvolle Erfahrung für mich und ich bin dankbar, diese Möglichkeit gehabt zu haben.
Ach ja, eins noch: Wenn die Petition veröffentlicht ist, bitte ich euch alle zu unterschreiben. Jeder kann etwas gegen die massenhafte Lebensmittelverschwendung tun: Vorausschauend einkaufen, Lebensmittel aus dem Ablaufregal kaufen - und eben auch die Petition unterschreiben.
Teresa Honisch, Klasse 9c – Schülersprecherin Realschule