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Mathematik

Können Mädchen schlechter rechnen?

Das ist ein alter Bildungsmythos. In der Pisa Studie 2012 und in der Timms-Studie 2011 schnitten in Deutschland Jungs in der Tat besser ab als Mädchen. Aber schauen wir genauer hin. In der Timms-Studie lagen in Russland, Taiwan, Singapur und in der Türkei die Mädchen in Mathe vorn. In der Pisa-Studie waren die isländischen Mädchen eindeutig besser als die Jungs. In zehn Ländern gab es keine Unterschiede.

Mittlerweile besteht in der Forschung der Konsens, dass die Fähigkeit zu rechnen mehr von den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen abhängig ist, als vom biologischen Geschlecht.

Mathematik von der fünften bis zur zehnten Klasse

Auch bei den Mädchen, die zu uns in die 5.Klasse kommen ist das Selbstbewusstsein hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit in Mathe eher unterentwickelt. Daher gilt es in dieser Jahrgangsstufe darauf hinzuwirken, dass sich diese Grundeinstellung ändert. Und tatsächlich scheint es uns zu gelingen, langsam einen Umdenkungsprozess einzuleiten. Während im Jahrgangstufentest Anfang der 6. Klasse unsere Schülerinnen in Mathematik unterdurchschnittliche Leistungen erbringen, liegen sie in den Abschlussprüfungen im Vorderfeld der mittelfränkischen Realschulen.

Der Zweig I: Mathematisch naturwissenschaftlich-technischer Zweig

Seit Jahren entscheiden sich in unserer Schule viele Schülerinnen nach der 6. Klasse für den Zweig I. Während in gemischten Schule dieser Zweig schwerpunktmäßig von Jungen gewählt wird und kaum von Mädchen, fällt dieses Unterscheidungsmerkmal in unserer Schule weg. Im mathematischen Zweig erbringen unsere Schülerinnen teils hervorragende Leistungen. Sie schließen ihre mittlere Reife gerade in Mathematik und Physik mit überdurchschnittlich guten Noten ab.

Das Mathematik Kollegium

Unsere Fachschaft arbeitet gut zusammen. Wir versuchen, unsere Schülerinnen durch die Teilnahme am Känguru-Test, durch den Besuch des Techniklands, durch Wahlfächer für unsere jüngeren Schülerinnen wie „Natur auf der Spur“ und „Mädchen und Technik“ für Mathematik und die Naturwissenschaften zu begeistern.

Ausblick

In Zeiten der Corona-Krise gewinnen die Naturwissenschaften eine weltweite Beachtung. Experten auf diesen Gebieten liefern die Grundlagen für weitreichende politische Entscheidungen.

Da spielen gerade in Bayern Frauen eine führende Rolle, wie die Münchner Virologin Prof. Dr. Ulrike Protzer und die Nürnberger Volkswirtschaftlerin Prof. Dr. Veronika Grimm, die erst dieses Jahr in den Kreis der fünf Wirtschaftsweisen aufgenommen wurde. Das mathematisch naturwissenschaftliche Denken ist eine Grundlage für das Funktionieren unserer Gesellschaft und für den Erhalt unseres Wohlstands. Wir können nicht auf Frauen verzichten, die in diesem Bereich unsere Gesellschaft mitgestalten.